Als Ordnungscoach unterstütze ich Menschen dabei, wieder ein Ordnungssystem in ihren vier Wänden zu schaffen. Individuell, alltagstauglich und leicht umsetzbar. Beim Ausmisten und Sortieren kommen wir viel ins Gespräch. Oft landen wir auch beim Thema „Ordnung halten auf Reisen“.
Fast jeder, der regelmäßig reist, kennt das Problem: Unordnung im Hotelzimmer. Dabei ist es fast schon egal, ob wir nur für einen Wochenendtrip verreisen, oder unseren mehrwöchigen Sommerurlaub im Ausland verbringen. Kaum angekommen, breitet sich schon das Chaos vom Bett bis zur Zimmertür aus.
Vielen meiner Klienten und auch mir selbst verhelfen diese 5 Ordnungs-Tricks immer wieder zu einem entspannten Aufenthalt...
1. Minimalismus im Koffer
Stichwort „Capsule Wardrobe“ – die Basisgarderobe im Mini-Format. Das heißt: eine sehr überschaubare Anzahl von Kleidungsstücken, die untereinander vielfältig kombinierbar sind. Ergänzt werden die Basics um ein paar ausgefallene Highlights oder Kleidung für die Saison oder bestimmte Anlässe. Klingt vielleicht erst mal ungewöhnlich. Aber eine Reise ist die ideale Möglichkeit, das Experiment zu wagen. Auch wenn man beim Packen vielleicht einen Moment länger planen muss, lohnt es sich. Leitfragen bei den Überlegungen sind z. B. Wie lange bin ich unterwegs? Wie wird das Wetter? Was unternehme ich?
Der Vorteil: vielfältige Outfits, kein unnötiges Gepäck, kein Kopfzerbrechen beim morgendlichen Anziehen.
2. Nutzen, was schon da ist
Mehr als einmal ist es vorgekommen, dass eine Freundin und ich im Hotel unsere Koffer auspacken und feststellen: sie hat einen Fön dabei, ich hab einen dabei und im Badezimmer befindet sich auch noch einer.
Informier dich vor der Reise, was bereits im Hotelzimmer vorhanden ist. Dazu reicht meist ein Blick auf die Website oder ein Anruf an der Rezeption. Viele Hotels stellen Strandhandtücher, Shampoo, Kosmetiktücher und allerlei Weiteres kostenfrei zur Verfügung.
Reist du in Begleitung, sprecht euch untereinander ab. Viele Dinge kann man sich bequem teilen.
Der Vorteil: leichteres Gepäck
3. Geschickt einpacken
Egal ob du deinen Koffer auspackst (Trick Nummer 4) oder lieber aus dem Rucksack leben möchtest (oder sogar musst), es lohnt sich, schon beim Packen taktisch vorzugehen. Packe deine Kleidung am besten nach Kategorien.
Möglichkeit 1: stapeln, also alle T-Shirts übereinander, alle Hosen übereinander, alle Socken übereinander etc. Die einzelnen Stapel legst du nebeneinander in den Koffer.
Möglichkeit 2: Falte deine Kleidungsstücke in kleine Päckchen (z. B. à la Marie Kondo, oder auch gerollt) und stelle sie dann hochkant in den Koffer (okay, funktioniert bei Unterhosen zugegebenermaßen nur so mittelmäßig, da darf gerne geschummelt werden).
Kleinteile und deine Hygiene-/Kosmetikartikel solltest du dabei am besten in einen verschließbaren Beutel zusammenpacken, dann geht nichts verloren. Alles was ins Badezimmer muss, hast du so auch mit einem Griff in der Hand.
Der Vorteil: beim Öffnen des Koffers siehst du direkt was du dabei hast und an welcher Stelle das gesuchte Teil bzw. die Kategorie liegt.
4. Auspacken um anzukommen
Wer zu Hause alles wahllos in den Koffer schmeißt, für den wird es unerlässlich, das Gepäck im Hotel einmal auszupacken. Aber auch allen anderen würde ich das ohnehin empfehlen (mal vorausgesetzt man bleibt in einer Unterkunft). Wir möchten uns erholen. Dafür müssen wir ankommen. Aus dem Koffer zu leben ist so ziemlich das Gegenteil von Ankommen. Als wären wir permanent auf dem Sprung und obwohl der Urlaub noch vor uns liegt, sieht es aus, als wären wir schon wieder bereit zur Abreise. Also am besten schnell ausräumen, ehe es in die Stadt oder an den Pool geht.
Meinen Klienten empfehle ich für die Ordnung in Ihren Wohnungen, für alles, was sie besitzen, einen festen Ort zu wählen. Im Urlaub – egal ob In- oder Ausland, ob Ferienwohnung oder Hotelzimmer – läuft das sehr ähnlich, auch wenn wir dort nicht ganz unsere üblichen Gewohnheiten beibehalten können (oder wollen). Überleg dir, wo deine frische Kleidung, deine getragenen Schuhe, dein Kulturbeutel oder dein Tagesrucksack liegen sollen. Beschränk dich dabei am besten auf einen Schrank im Zimmer und eine Stelle im Bad, statt jede Kommode, jede Ablagefläche und das Nachtschränkchen zu nutzen. Macht das Einpacken am Ende wieder leichter, da man sein Hab und Gut nicht in jeder Ecke einsammeln muss. So lässt du auch nichts liegen!
Der Vorteil: alle was du brauchst ist griffbereit, da du festgelegt hast, wo es sich befindet.
5. 4 Minuten Vollgas am Abend!
Nutze jeden Abend wenige Minuten, um im Schnelldurchlauf aufzuräumen. Auch wenn wir noch so müde vom Tag sind, sind wenige Minuten immer machbar! Stell dir einen Timer auf 4 Minuten, in denen du dann aber auch Vollgas gibst. Diese Zeit reicht erfahrungsgemäß aus, um eine ganze Menge zu schaffen: Getragene Kleidung in das separate Fach im Koffer stecken; das Tagesgepäck einmal ausräumen und abgelaufene Bustickets, Taschentücher etc. entsorgen; die Jacke an den Kleiderhaken hängen; mal kurz durchfegen… Immerhin weißt du ja, wo alles hingehört (Trick Nummer 4).
Der Vorteil: in einer aufgeräumten Umgebung lässt es sich wesentlich erholsamer schlafen und den neuen Tag kannst du starten wie du möchtest – ohne erstmal über Klamottenberge ins Bad zu stapfen. Du wirst es dir selbst danken!
(Lisa Schäfer)
Lisa Schäfer begleitet Menschen in ein aufgeräumtes Leben. Das heißt, sie unterstützt dabei, zu Hause auszumisten (egal ob den Kleiderschrank, das Büro oder den Dachboden), sowie ein Ordnungssystem zu schaffen. Dafür hat sie nach zahlreichen Selbstversuchen, Weiterbildungen, Testphasen und vielfacher Optimierung eine ganz eigene Herangehensweise entwickelt: die VLOW-Methode.
Mehr zum Ordnung und Ordnungscoaching gibt es auf: www.ordnungbeginnt.de